dpa : noch vor der PK der drei Erstplatzierten des Rennens in Laguna Seca konnten wir mit dem frustrierten Ferrari Fahrer Buthe , der sich noch während des Rennens mit einem halben Liter Chianti ins Paddock verkrochen hatte , ein Interview führen :
Herr Buthe, das muß ein bitterer Rückschlag auf dem Weg zur Meisterschaft gewesen sein !?
Ich möchte zunächst Jeroen zum großartigen Rennen gratulieren !
Der hatte eine perfekte Strategie und wie er die umgesetzt hat , alle Achtung !
Klar ist das bitter , wenn Du nach Pole , technischen Problemen mit der Bremse und mehrfachen Verlassen der Strecke auf den 2. Platz im Rennen langsam aufschliessen kannst und dann völlig unerwartet aus dem Rennen geworfen wirst. All die Mühe des Teams und meine guten Trainingsergebnisse waren da für die Katz. Schade um die Punkte!
Sie wollten offensichtlich heute durchfahren ohne zu tanken ?
Zunächst war eine 1 Stop Strategie vorgesehen, doch nachdem Goedhart sein Qualifiing total verpennt hat und die vor ihm stehenden Herrling und Volmerding mit excellenten Zeiten auf Pos 2und 3 standen, haben wir umgestellt. Ich glaubte es sei für Herrling und Volmerding sehr schwer mich in Laguna zu überholen und Jeroen würde es ebenfalls schwer haben an den beiden vorbeizukommen. So hätte ich mich mit mittleren bis tiefen 11er Zeiten bis zur Hälfte des Rennens vorne behaupten können und meinen Speed in der 2. Rennhälfte ausspielen können.
Das klingt zwar verständlich , aber warum hat nichts davon funktioniert ?
Ich konnte durchaus vorne ein gutes tempo gehen und war sehr bald deutlich unter 1:12 min. Das Jeroen so gut an Uli und Uwe vorbeikam habe ich nicht für möglich gehalten. Aber auch Uwe hatte im Qualifiing eine 10,6xxmin hingeknallt und so pushte ich schon so gut es ging.
Der erste Schreckmoment kam dann in der Anbremszone vor T4. Wieder das Problem mit dem Bremsdruck, obwohl die Pedalerie erst kürzlich von unserem Zulieferer Logitec geliefert wurde ! Entweder Block oder gar keine Wirkung und so bin ich mit Not noch aus den Strohballen herausgekommen. Der Vorsprung und die Sicherheit waren sofort weg.
Das gleiche ereignete sich vor Cork Screw und T7, wo es schließlich zum Ausritt auf den Grünstreifen kam und Alle san mir vorbeizog.
Jeroens Druck , der mit einem Höllenspeed auf mich zukam, wollte ich gar nicht mehr widerstehen und da er sich auch optimal vor Cork Screw hinter mir positioniert hatte , machte ich die Tür auf und ließ ihn durchschlüpfen. Mir war sofort klar, er war auf einer Tankstop Strategie unterwegs und ich rechnete mir immer noch Chancen aus, wenn ich dran bleiben könnte. Jedenfalls innerhalb von ca. 10-15 Sekunden.
Aber obwohl ich teilweise 11er Zeiten fuhr, nahm er mir 0,7 bis über eine Sekunde ab. Da schwante mir , er würde 2 mal tanken, denn mit halb vollem Tank konnte er kaum in die Nähe seiner PB kommen.
Leider habe ich dann ziemlich schnell den vorhin beschriebenen Ausritt gehabt, de rmich weit hinter die Spitze zurückgeworfen hat. Alle taktischen Überlegungen spielten bei mir nun keine Rolle mehr.
Trotzdem sind Sie wieder ins Rennen zurückgekommen . Die nicht dosierbare Bremse war also kein Dauerzustand ?
Das ist ja das fiese an der Sache . Man weiß eigentlich nie , ob es in der nächsten Kurve geradeaus in die Planken geht , oder ob der Bremsdruck bleibt. Eigentlich hätte ich schon aus Sicherheitsgründen das Rennen beenden müssen, aber die Hoffnung hat über die Angst gesiegt.
Was war dann der Grund für Ihren entgültigen Ausfall ?
Wir wissen es noch nicht genau. Die Mechaniker und Ingeneure untersuchen das Auto gerade. Jedenfalls sind alle Systeme urplötzlich ausgefallen. das müßen Sie sich so vorstellen, als würde Ihr Computer einfrieren , bzw. plötzlich abstürzen.
ÄÄhhh, Herr Buthe , wir befinden uns im Jahr 1965. Meines Wissens sollen die Home-Personal-Computer frühestens in den späten 80er Jahren Einzug in die Haushalte halten !?
Na klar ( kippt ein Wasserglas Chianti mit einem Schluck runter...), aber vorstellen können Sie sich das ja jetzt schon mal , oder ?
