F1-Saison 2006

[Canadien]

Ein neues Forum für alles, was die "große Rennerei" betrifft, die wir bei uns simulieren. Also frisch ans Werk und die Datenbank gefüllt!
Ich fang' an...

Die neue F1-Saison steht vor der Tür und bis jetzt bietet sich eine recht interessante Ausgangslage. Ich habe mal die wichtigsten Infos aus den F1-Seiten bei Sport1.de gesaugt und hier zusammengefasst.
Alle Teams liegen momentan sehr eng beieinander, leider scheint Renault einen kleinen Vorsprung auf den Rest hinübergerettet zu haben. Nach den letzten Testfahrten ist zumindest McLaren an den Franzosen dran. Allerdings schwebt über Dennis' Team jetzt schon wieder das Damoklesschwert der mangelnden Zuverlässigkeit. Kimi geht bestimmt auf die Barrikaden, wenn das wieder so eine Saison wird wie letztes Jahr.
Ferrari und Honda haben indes in Bahrein getestet. Dabei machten die Japaner eine sehr gute Figur, während Ferrari nur mit einem modifizierten F2004 mithalten konnte. Der F 248 F1 für diese Saison machte noch einige Probleme (Kupplung), deren Ursache aber inzwischen beseitigt sein soll (laut Schumi). Kaum war das Honda-Team abgereist, zauberten die Italiener ein modifiziertes Chassis mit neuer Frontpartie aus dem Hut und fuhren auf Anhieb eine halbe Sekunde schneller als die Bestzeit der Japaner. Da scheint also noch was zu gehen, wenn die Kiste hält.
Auch Williams hat bei seinen Testfahrten eine gute Figur gemacht, leider gibt es da keine aktuellen Ergebnisse, die zu einem Vergleich mit den anderen Teams herangezogen werden könnten. Auch Toyota rechnet man (wie jedes Jahr) eine Chance auf Spitzenplätze zu, aber irgendwie glaube ich nicht so recht daran, dass mehr rausspringt als letztes Jahr, lasse mich jedoch gern überraschen. Allerdings steht eher zu vermuten, dass sie sich mit BMW im Mittelfeld herumschlagen werden. Wo Red Bull beim ersten Rennen stehen wird, ist derzeit auch schwer zu sagen, an große Überraschungen glaube ich da eher nicht.
Die "neuen" Teams Midland F1 (vormals Jordan), Scuderia Toro Rosso (Minardi) und Super Aguri sind, von den spärlich vorhandenen Testergebnissen auszugehen, nicht allzu weit vom Rest entfernt, aber der Abstand wird sich vermutlich übers Jahr vergrößern. Zumindest braucht man im ersten Rennen noch nicht von Überrundungen in der 15. oder 20. Runde auszugehen, was schon mal recht positiv wäre.

Das erste Rennen der neuen Saison birgt also doch ein gewisses Spannungspotenzial und ist deshalb imo ansehenswert, wegschalten kann man ja immer noch. Wie wird der "Reifenkrieg" dieses Jahr ausgehen? Nachdem die Reifen nun auch während des Rennens gewechselt werden können, scheint Bridgestone trotzdem  noch den Michelin-Pneus hinterherzuhinken, man sprach von bis zu einer Sekunde pro Runde, und dies ausgerechnet im Qualifying. Aber auch die Michelin-Gummis waren bisher nicht ganz problemfrei.
Die V8-Motoren klingen schon etwas anders, in meinen Ohren angenehmer als die V10. Was man von Mosleys Vorhaben halten soll, die Motorenentwicklung demnächst einzufrieren, ist schwer zu sagen. Einerseits würden die Kosten für die Entwicklung beträchtlich gesenkt, auf der anderen Seite aber würde man sich fragen, wozu die Hersteller dann noch ihren Werbeschriftzug auf die Autos kleben sollen. Wenn kein Motor ab einem bestimmten Zeitpunkt mehr weiterentwickelt werden darf, bleiben die dann schwachen Motoren immer schwächer als die stärkeren. Ist das im Sinne des Wettbewerbs? Wie werden die Hersteller reagieren? Wenn auf der Rennstrecke keine Spannung aufkommen sollte, wird daneben also immer noch dafür gesorgt sein...


Can

[Canadien]

Ups, scheinbar bin ich der Einzige, der noch ein Auge auf die F1 hat. Na ja, verdenken kann man's den Zuschauern nicht nach den Jahren der Langeweile...


Can

[Frank Müller]

hepp can,

du bist nicht der einzigste. wenn auch nicht mit beiden augen, so schaue ich doch mit einem recht interessiert in richtung formel 1.
allein die neuerungen können zumindest die ersten rennen spannend machen, bis es sich einschleift.
ich werde mir am sonntag das rennen anschauen, das will ich doch sehen.

[Canadien]

Die ersten beiden Rennen sind gefahren, was haben sie uns gezeigt:
1. Renault ist auch in dieser Saison das Team, das es zu schlagen gilt. Verantwortlich dafür ist imo die beste Motorelektronik/TC. Vergleicht mal die Onboard-Aufnahmen, wo Gas/Bremse/TC angezeigt werden, mit denen anderer Fahrer. Da kann man praktisch mitten in der Kurve voll aufs Gas latschen, den Rest regelt die TC. Andere müssen da deutlich vorsichtiger zu Werke gehen. Ich denke auch, dass z.B. Alonso nur Mittelmaß wäre, würde es diese elektronischen Fahrhilfen nicht geben. Vielleicht reicht es auch schon, ihn mal in einen BMW-Sauber neben Nick Heidfeld zu setzen, um seinen wahren Speed zu sehen. Jedenfalls bin ich gespannt auf seine Einsätze für McLaren im nächsten Jahr, wobei auch interessant wird, wie er und Ron Dennis miteinander auskommen.
2. Toyota ist noch schwächer als erwartet. Und wenn man deren Entwicklungstempo der letzten Jahre zugrunde legt, wird da in dieser Saison auch nicht viel mehr kommen. Enttäuschend.
3. Kimi hat sein "glückliches Händchen" vom letzten Jahr in die neue Saison hinübergerettet. Über seine gelegentlichen Sauftouren braucht man sich da wohl nicht zu wundern, irgendwann lässt sich das nur noch mit Alkohol ertragen...
4. Ferrari ist vorn mit dabei, aber unter normalen Umständen vielleicht eine halbe Sekunde hinter Renault. Massa sieht ganz gut aus bis jetzt, auch wenn ich denke, dass der "alte" Schumacher immer noch schneller sein wird, wenn's drauf ankommt.
5. Bei den Reifen gibt's anscheinend keine großen Unterschiede, Stärken und Schwächen gleichen sich so ziemlich aus. Auch "gute" und "schlechte" Reifensätze scheinen nach wie vor dabei zu sein...
6. Ist die F1 interessanter geworden? Zumindest für das Qualifying würde ich mit ja antworten. Für den Zuschauer ist das das bisher interessanteste Format.
Im Rennen dagegen ist nicht so viel anders geworden. Nahezu gleich schnelle Fahrzeuge kommen nach wie vor nicht aneinander vorbei. Bin gespannt, wann endlich mal so in die Aerodynamik eingegriffen wird, dass das wieder möglich ist. Stichwort Hanford-Wing. Soll natürlich nicht heißen, dass man den auch in der F1 einsetzen sollte, auf Straßenkursen funktioniert der eh nicht so gut, aber das ist der Weg...


Can

[Stefan Roess]

Hi,

nachfolgendes hatte ich mal bei GPLRACER im Forum geposted.



...bin zufällig auf folgendes gestoßen. Sehr informativ wie ich finde.


F1 2006 - Termine, Vorschau, Freies Training, Qualifying, Rennergebnisse
http://www.auto-treff.com/bmw/vb/showthr...did=153986


BMW Sauber F1 Team Pressemappe 2006
http://www.auto-treff.com/bmw/vb/showthr...did=149987

[Canadien]

Das Rennen letzten Sonntag in Imola entbehrte ja nicht einer gewissen Ironie. War im Vorjahr Alonso der Spielverderber für den deutlich schnelleren Schumacher, war es diesmal offensichtlich umgekehrt, auch wenn sich die Probleme anscheinend wiederum erst während des Rennens eingestellt haben. Wenn alles so gelaufen wäre wie der erste Stint, hätte Schumacher vom reinen Speed her sicherlich auch gewinnen können.
Aber dann gleich zwei Sekunden langsamer pro Runde? Gab es eigentlich noch einmal eine offizielle Verlautbarung, was denn nun der Grund der Kriecherei gewesen ist? Ich tippe ja auf die Bremsen, obwohl nicht übermäßig viel Bremsstaub zu sehen war. War man einfach nur vorsichtig, um das Rennen auch wirklich heil zu überstehen? Warum ging es im dritten Stint wieder etwas besser?
Die meiste Zeit ging wohl beim Bremsen und in den Kurven verloren, wenn allerdings Alonso sehr nah dran war, schienen immer noch genug Reserven da zu sein, um ihn auf Distanz zu halten. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt:
War das ganze vielleicht mehr Planung als Notwendigkeit? Jeder weiß doch, dass man in Imola kaum überholen kann, da lässt sich sicher prima das Material schonen, während man offiziell ein Problem vorgibt. Und so eine kleine Retourkutsche für den entgangenen Sieg im Vorjahr ist doch auch ganz nett...
Das ging mir so durch den Kopf, als ich mir das Rennen angesehen habe. Zuzutrauen wäre es den Ferrari-Jungs durchaus. Und ich fand es irgendwie auch nicht unwitzig. War Alonso im letzten Jahr noch großartig gefeiert worden, weil er "13 Runden lang dem Druck des Weltmeisters standgehalten" hatte, ging es diesmal über mehr als 20 Runden mit umgekehrten Vorzeichen.
Allerdings zeigt sich auch hier wieder das Dilemma der modernen F1. Zugegeben, Spannung war durchaus vorhanden, aber Action auf der Strecke: Fehlanzeige. In Europa lässt das Interesse langsam nach (Italien wohl ausgenommen), aber solange Bernie mit der Erschließung neuer Märkte in Asien beschäftigt ist, wird das nicht allzu sehr ins Gewicht fallen. Fragt sich nur, wie lange die Prozessionsfahrerei für die dortigen Zuschauer interessant bleibt...


Can