Wolfgang Buthe
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RE: Pressekonferenz und Fahrerinterviews - RoC Norisring 2006
Frank Müller Wrote:Ein kurzes Interview mit Frank Müller direkt nach dessen Ausstieg noch während des Rennens
Was war der Grund für das unvermittelte Abstellen Ihres Fahrzeugs?
Unvermittelt kam das nicht. Wir kämpfen immernoch mit dem gleichen Problem.
Das Matrachassis war so teuer, daß wir das Rennfahren nur nebenher betreiben können. Alle im Team müssen sich ihren Lebensunterhalt bestreiten indem sie ganz normalen Berufen nachgehen.
Dadurch haben wir erhebliche Trainingsdefizite und die abendliche Rennen zehren an den Kräften.
Ich habe den Wagen abgestellt weil ich nicht mehr sicher fahren konnte. Die Überrundung durch den Führenden hat mir unmißverständlich gezeigt, daß ich in nicht mehr konzentrationsfähig genug war.
Also kein technisches Problem, wird sich in Zukunft was daran ändern?
Technisch wars wirklich kein Problem, der Wagen läuft wie ein schweizer Uhrwerk.
Allein durch die fehlenden Testfahrten bekommen wir irgendwie keine Fahrwerkseinstellung hin, daß der Wagen auch mit halbvollem oder gar leerem Tank ordentlich liegt. Mit vollem Tank sind wir gar nicht so schlecht bei der Musik.
Ändern wird sich schon was in naher Zukunft. Es wird leider seit Jahren immer schlechter mit unseren Finanzen und damit auch mit dem Rennfahren, aber wir suchen hartnäckig nach einer Lösung.
Zehrt das nicht an den Nerven? Immer wierder solche katastrophale Ergebnisse?
Natürlich befriedigt einen eine solche Situation nicht.
Das Team hat ein Durchschnittsalter von knapp 43 und ist damit schon etwas ruhiger, sowohl beim Fahren als auch im Akzeptieren von schlechten Ergebnissen. Alle sind dennoch motiviert auch wenn wir genau wissen, daß wir nie um die Meisterschaft fahren können. Daher unsere olympische Einstellung.
Danke fürs Interview
Nürnberger Allgemeine Zeitung , Sportteil vom 6. April 1969
Auszug aus dem Kommentar zum Rennen am Norisring...
...Jedenfalls ist von Seiten der Fahrerschaft zu hören, daß man sich im ganzen Fahrerlager gefreut hat , daß das Team 50 Runden geschafft hat ohne die sonst übliche Pechsträhne Müllers, der so oft schon in den ersten Runden wegen Pech und technischen Schwierigkeiten um die Rennkilometer gebracht wurde ! ...
Insgesamt wird das sportliche Engagement und der Enthusiasmus des Müller Privatteams im Fahrerlager sehr geschätzt !
"Man spürt es, wenn man nach langer Fahrt von der Landstraße abbiegt und den schwarzen Asphalt des Ringes unter den Reifen hat; da ist irgend etwas anders !"
Wolfgang Graf Berghe von Trips
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08.04.2006 18:01 PM |
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