Herr Pilz-Volmerding, wir gratulieren Ihnen zu einem gelungenen Rennen. Wie waren Ihre Eindrücke?
Vielen Dank, ja auch aus meiner Sicht war es ein geglücktes Race. Schade, dass nicht alle gemeldeten Teilnehmer auch am Start waren, deshalb fehlten über weite Strecken Zweikämpfe. Aber der Trend zeigt aufwärts, sicherlich auch wegen der geglückten Wahl in Bezug auf Fahrzeuge und Strecke, die 67er Autos passen sehr gut zu dieser Art von Rennstrecken.
Was halten Sie vom Einzelqualifying?
Eine spannende Sache. Wenn das Feld größer wird, könnte es allerdings leicht zu langatmig werden. Für mich lief es nicht so gut, ich drehte mich trotz vorsichtiger Fahrt bereits in der Einführungsrunde, in der ersten Zeitrunde gleich nochmal ein Fehler, und der letzte Versuch war dann eher mäßig, immerhin fast eine Sekunde über meiner PB.
Haben Sie sich denn trotz der schwachen Qualifikationszeit Chancen für das Rennen ausgerechnet?
Selbstvertändlich! Es war zu erwarten, dass die Ferraris von Buthe und Goedhart die Pace machen würden. Aber dahinter sah ich schon meine Möglichkeiten. Die kamen auch schneller als erwartet, nach dem Dreher von Schneider kam ich gerade noch heil an seinem Ferrari vorbei, während Herrling den Notausgang nehmen musste. Da zeigte sich dann die Problematik dieser Fahrzeuge - mit zu wenig Grip abseits der Strecke sind sie nur schwer wieder in die richtige Richtung zu manövrieren. Aber auch ich konnte mir meiner Fahrweise nicht zu sicher sein, deshalb waren die 20 Sekunden auf Herrling gerade mal genug, um komfortabel alleine zu fahren. Aber ein Fehler hätte den Vorsprung schnell zunichte gemacht.
So konnten Sie also Ihren zweiten Platz nach Hause "schaukeln"?
Ganz so ja doch nicht. Zum einen hatte ich einen Tankstopp eingeplant, außerdem unterlief mir wenige Runden vor Schluss noch ein Flüchtigkeitsfehler, der Herrling bedrohlich näherrücken ließ. Aber ob der zweite Platz wirklich der zweite bleibt, ist noch abzuwarten. Goedharts Ferrari-Team wird sicher gegen die Disqualifikation Protest einlegen. Und nach Sichtung des Video-Materials muss ich fairerweise sagen, ich sehe
keinen Grund für diese Disqualifikation. Deshalb würde ich mich auch über einen dritten Platz sehr freuen.
Es schien über weite Strecken so, als ob Ihr Lotus auf Schienen über die Strecke gehen würde. Gab´s ein Geheimnis?
(Lacht lauthals) Klar, aber nicht weitersagen! (Flüstert) Disziplin heißt das Zauberwort. (Wieder lauter) Ich hatte das Setup auf leichte Beherrschbarkeit ausgelegt, sofern man das bei diesem giftigen Rennwagen so sagen kann. Der Rest war dann Konzentration und immer eine gewisse Distanz zum absoluten Limit. Deshalb war ich auch guten Mutes, in einem Zweikampf nötigenfalls für einige Runden nochmals zulegen zu können. Im Übrigen, vielen Dank an die neuen Fahrer, die sich sehr gut eingefügt haben. Mit etwas Ruhe und Erfahrung aus einigen Ligarennen werden wir sicher noch einige schöne Kämpfe miteinander austragen können.
Nicht zuletzt hezliche Glückwünsche an den verdienten Sieger. Wolfgang Buthe ist mit vollgetanktem Fahrzeug ein fantastische Rennen gefahren. Lediglich sein Renningenieur sollte ein paar Hausaufgaben machen müssen. 48 ist nun mal nicht gleich 46
.
Herr Pilz-Volmerding, wir danken Ihnen für Ihre Gesprächsbereitschaft.
