Pressekonferenz und Fahrerinterviews - RoC Albi 2006

[Canadien]

RSL Historic F1 Championship 2006
Race of Champions in Albi

Auch wenn nicht alle gemeldeten Fahrer rechtzeitig zum Start erscheinen konnten, hatte doch eine stattliche Anzahl den Weg an die Strecke gefunden. Und dass sich dieser Weg wieder einmal gelohnt hat, zeigte sich in packenden Duellen in Qualifying und Rennen.
Wie immer wird es daher interessant sein zu hören, was die Fahrer den Medien am Ende der Veranstaltung mitzuteilen hatten...

Ergebnisse | Server-Replay (request)

[Jeroen Goedhart]

Nach dem sehr umstrittenen Rennen auf Albi konnten wir gerade noch J Goedhart erwischen der sehr entauescht aus der Pitstrasse lief.

Hier ein kurzes Interview:

Herr Goedhart, obwohl sie ein DQ sind, koennten sie ihre sicht des Rennens beschildern?

Goedhart: also allererst muss ich einmal meinen Frust los werden auf die marshals die in der spitzkehre standen. Entweder die hatten franzoesischen Senf in ihren Augen, oder die haben etwas gegen Hollaendern! Ob ich hier jemals zurueckkommen werde ist fraglich.

Die Strategie die ich ausgetueftelt hatte beinhaltete das ich in der 25en Runde in die Box musste um zu tanken. Obwohl ich von Pole fuhr und 5 sec abstand aufbauen konnte bemerkte ich das Wolfgang einen sehr guten Racespeed hatte. Problem allerdings ist dann natuerlich mit welcher Strategie er in das Rennen stieg. Ich fuerhte das Rennen bis hin zur 17en Runde ging alles ohne Probleme bis einer der Marshals eine Bananenschale in der Spitzkehre geschmissen hatte . Mein Ferrari kam genau im Apex der Kurve auf die Schale zurecht, und ein Dreher war die Folge. ( lacht )

Nein, der Fehler war meinerseits. Durch diesen Dreher konnte Wolfgang aufholen, und beim rejoinen des Tracks trafen Wolfgang und ich uns leider. Sorry Teamkollege das war nicht die Absicht! Meine Vermutung war das ich ihm genuegend Platz liess, aber anscheinend war es nicht genug.


Was war ihrer Meinung nach der Grund des DQ?

Goedhart: ich kann mir vielleicht vorstellen das bei dem Dreher in der Spitzkehre ich ein stueck Runway verwendet habe als notfall um mein auto wieder gerade zu stellen. Vielleicht daher ein DQ ?bekam, oder bei der begegnung mit Wolfgang . Das ging ja gerade nicht sanft her.

Konnten sie ihren Pace wieder aufnehmen?

Goedhart: ja doch, aber die konzentration war gebrochen. Ich holte Wolfgang wieder ein knapp vor der Spitzkehre, aber es dauerte ziemlich lang bis ich an ihm vorbeikam.

Verlief der pitstop ohne Probleme?

Goedhart: Das Auto stotterte knapp vor eintritt Boxengasse, also es war noch gerade rechtzeitig.
Nach dem Pitstop konnte Wolfgang mit seinem leichteren Ferrari mir Druck machen und holte mich einem sehr gekuehnten einholmanoever ein. Mit meinem vollgetankten Ferrari und kalten Reifen war es unmoeglich um spaeter zu bremsen. Wolfgang sah die moeglichkeit und zoegerte nicht lang.

Wir sahen danach noch einen Spin, was war der Grund dafuer?

Goedhart: Wolfgang hatte einen Dreher ueber die gleiche Bananenschale ( lacht noch einmal ) , und ich kam aus meiner Konzentration.

Ihr Teamkollege musste 3 runden vor Rennende auch nochmal in die Box, war das fuer sie die gelegenheit um jetzt ihren Vorteil auszunutzen?
Goedhart: leider war das rennen zu kurz , eigentlich braeuchte ich noch eine Runde. Es nicht gerade beruhigend wenn die Rennleitung die ganze Zeit ein DQ vor meiner Nase haelt.
Trotz allem konnte ich noch ordentlich Druck auf Wolfgang ausueben der jetzt genau dassselbe Problem hatte wie ich in den vorigen Runden.
Beim eingehen der letzten Kurve hatte ich einen sehr guten Exit und konnte sehr sehr nah an Wolfgang kommen bis zur Ziellinie. Aber es reichte leider nicht aus bis zum Rennschluss.

Vielen Dank Herr Goedhart fuer das Rennen aus ihrer Sicht!

Goedhart:
gern geschehen......Gratuliere noch einmal an meinem Teamkollegen und an das Podium.

[Uli Pilz-Volmerding]

Herr Pilz-Volmerding, wir gratulieren Ihnen zu einem gelungenen Rennen. Wie waren Ihre Eindrücke?

Vielen Dank, ja auch aus meiner Sicht war es ein geglücktes Race. Schade, dass nicht alle gemeldeten Teilnehmer auch am Start waren, deshalb fehlten über weite Strecken Zweikämpfe. Aber der Trend zeigt aufwärts, sicherlich auch wegen der geglückten Wahl in Bezug auf Fahrzeuge und Strecke, die 67er Autos passen sehr gut zu dieser Art von Rennstrecken.

Was halten Sie vom Einzelqualifying?

Eine spannende Sache. Wenn das Feld größer wird, könnte es allerdings leicht zu langatmig werden. Für mich lief es nicht so gut, ich drehte mich trotz vorsichtiger Fahrt bereits in der Einführungsrunde, in der ersten Zeitrunde gleich nochmal ein Fehler, und der letzte Versuch war dann eher mäßig, immerhin fast eine Sekunde über meiner PB.

Haben Sie sich denn trotz der schwachen Qualifikationszeit Chancen für das Rennen ausgerechnet?

Selbstvertändlich! Es war zu erwarten, dass die Ferraris von Buthe und Goedhart die Pace machen würden. Aber dahinter sah ich schon meine Möglichkeiten. Die kamen auch schneller als erwartet, nach dem Dreher von Schneider kam ich gerade noch heil an seinem Ferrari vorbei, während Herrling den Notausgang nehmen musste. Da zeigte sich dann die Problematik dieser Fahrzeuge - mit zu wenig Grip abseits der Strecke sind sie nur schwer wieder in die richtige Richtung zu manövrieren. Aber auch ich konnte mir meiner Fahrweise nicht zu sicher sein, deshalb waren die 20 Sekunden auf Herrling gerade mal genug, um komfortabel alleine zu fahren. Aber ein Fehler hätte den Vorsprung schnell zunichte gemacht.

So konnten Sie also Ihren zweiten Platz nach Hause "schaukeln"?

Ganz so ja doch nicht. Zum einen hatte ich einen Tankstopp eingeplant, außerdem unterlief mir wenige Runden vor Schluss noch ein Flüchtigkeitsfehler, der Herrling bedrohlich näherrücken ließ. Aber ob der zweite Platz wirklich der zweite bleibt, ist noch abzuwarten. Goedharts Ferrari-Team wird sicher gegen die Disqualifikation Protest einlegen. Und nach Sichtung des Video-Materials muss ich fairerweise sagen, ich sehe keinen Grund für diese Disqualifikation. Deshalb würde ich mich auch über einen dritten Platz sehr freuen.

Es schien über weite Strecken so, als ob Ihr Lotus auf Schienen über die Strecke gehen würde. Gab´s ein Geheimnis?

(Lacht lauthals) Klar, aber nicht weitersagen! (Flüstert) Disziplin heißt das Zauberwort. (Wieder lauter) Ich hatte das Setup auf leichte Beherrschbarkeit ausgelegt, sofern man das bei diesem giftigen Rennwagen so sagen kann. Der Rest war dann Konzentration und immer eine gewisse Distanz zum absoluten Limit. Deshalb war ich auch guten Mutes, in einem Zweikampf nötigenfalls für einige Runden nochmals zulegen zu können. Im Übrigen, vielen Dank an die neuen Fahrer, die sich sehr gut eingefügt haben. Mit etwas Ruhe und Erfahrung aus einigen Ligarennen werden wir sicher noch einige schöne Kämpfe miteinander austragen können.
Nicht zuletzt hezliche Glückwünsche an den verdienten Sieger. Wolfgang Buthe ist mit vollgetanktem Fahrzeug ein fantastische Rennen gefahren. Lediglich sein Renningenieur sollte ein paar Hausaufgaben machen müssen. 48 ist nun mal nicht gleich 46.

Herr Pilz-Volmerding, wir danken Ihnen für Ihre Gesprächsbereitschaft.

[Wolfgang Buthe]

Herr Buthe , Glückwunsch zu Ihrem 2. Sieg nach dem 3. Saisonrennen .
Die Saison beginnt nach Ihren Vorstellungen ?

Danke, mit der Punkteausbeute können wir im Team sehr zufrieden sein.
Ferrari hat mit dem Auto einen tollen Job gemacht . Es war ein Vergnügen
das Rennen zu fahren.

Kein Wort zu dem späten Tankstop ?

Ich kann dem Team keinen Vorwurf machen. Vermutlich hätte es auch ohne Splash in Runde 47 gereicht. Der Vorspung auf Jeroen, den ich in dieser Situation noch im Rennen sah, denn ich wurde über seine DQ nicht informiert, war ca . 12-14 Sekunden hinter mir. Runde 47 hätte ich noch mit vollem Speed fahren können. Ich hatte Zweifel wieviel Zeit mich Runde 48 mit stotterndem Motor gekostet hätte. Im Nachhinein glaube,daß ich weniger Zeit als beim Boxenstop verloren hätte. Aber ich konnte die Situation nicht 100%tig einschätzen.

Wie sehen sie die Disqualifikation von Goedhart ?

Kann nicht viel dazu sagen. Sein Manöver in der Spitzkehre konnte mir nicht gefallen. Vermutlich hat die Rennleitung deshalb eine Stop-and-Go
verfügt, die Jeroen nicht innerhalb von drei Runden durchgeführt hat. Damit wäre er gut platziert im Rennen geblieben.

Jedenfalls war es für die Zuschauer, die die Entscheidung der Rennleitung nicht wissen konnten ein spannendes Duell !?

Ja , die werden ihren Spaß gehabt haben !

Wie sehen Sie das Qualifiing und den Rennverlauf ?

Ist gut gelaufen ! Leider hatten wir vor dem Qualifiing extreme technische Probleme zu lösen, die erst in letzter Sekunde bewältigt waren. Trotzdem hatte ich nicht erwartet überhaupt das Ziel zu sehen.
Position 2 ging ok unter diesen Umstanden, obwohl tiefere 10er Zeiten möglich waren, habe ich noch eine 1:11,15 geschafft und um einen wimpernschlag Simon mit einer Hundertstel schlagen können.
Jeroen's Pole hat mich bei den jüngsten Ergebnissen nicht überrascht.

Ihre Tankstrategie war aber überraschend . wie kam es dazu ?

Manchmal muß man halt tun , was eigentlich nicht zu erwarten ist. Es geht nicht nur darum schnell zu fahren , sondern die Gegner taktisch zu verunsichern. Ausserdem habe ich mich mit vollem Tank sicher gefühlt.
Ich wollte einfach keine Fehler machen und nah an der Spitze dran bleiben. Das war gar nicht schlecht, denn ich mußte mich nicht verkrampft gegen Jeroens Angriffe wehren, da ich noch einen Joker in der Tasche hatte ( grinzt ) .

Danke fürs Interview !

Mhh, (stellt das Glas mit dem Isodrink ab ) Danke auch !

[Michkov]

Herr Kovacs ihr erste Rennen beendet. Wie fühlen sie sich?

Naja irgendwie war das ganze Wochende der Wurm drin, dafür das ich dachte ich würde ganz hinten ankommen oder mein Rennen irgendwo in der Leitplanken zu beenden.

Wie lief das Rennen aus ihrer Sicht?

Nach dem Start war ich noch ganz gut an Ulis Lotus dran bis ich in der Hairpin einen ausrutscher hatte, danach gab es noch zwei berührungen mit Gerold im Eagle, sorry deswegen Gerold. Dann bin ich auch schon überrundet worden. Ab der mit der 1. Hälfte lief mein Eagle wie er sollte.

Sie hatten eine ungewöhnliche Boxenstrategie. 4 Pit stops.

Tja wie Jeroen schon sagte fantasierten die Marshalls an bisschen. Die haben mich 2 mal zur Stop n go Strafe in die Box geschickt. Außerdem ist mir 2 3 Runden nach meinem regulären Pitstop der Motor geplatzt
Jeroen müsste das eigentlich gesehen haben.
Glücklicherweise konnte ich mich an die box retten wo mein Team den Motor sofort repariert hatten.

Danke fürs Interview