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Pressekonferenz und Fahrerinterviews - Watkins Glen 200 - Canadien - 13.02.2006 01:54 AM RSL GTP Endurance Championship 2006
Watkins Glen 200 Zum zweiten Lauf der GTP Endurance Championship bei RaceSimLegends galt es 59 Runden auf dem schwierigen und nicht ungefährlichen Kurs von Watkins Glen zu bewältigen. Rekordverdächtige zehn Sportprototypen waren am Start, um um Punkte und Platzierungen zu kämpfen. Leider forderte der Kurs auch in diesem Jahr seine Opfer, lediglich vier Fahrer sahen am Ende die Zielflagge. Wie das Rennen aus der Sicht der einzelnen Teilnehmer gelaufen ist, ermitteln wie immer zahlreiche im Fahrerlager herumstromernde Reporter und Journalisten... Ergebnisse | Server-Replay RE: Pressekonferenz und Fahrerinterviews - Watkins Glen 200 - Frank Müller - 13.02.2006 13:25 PM ich fange dann mal mit einer Pressemitteilung aus dem Wood-Rennstall an: Allgemeine Zufriedenheit trotz Ausfall im gesamten Wood-Team. Im Qualify, das Frank Müller traditionsgemäß im Rennsetup bestreitet, war der 4. Platz weiter vorne als erwartet. Die Strategie war langsam zu beginnen, wodurch auch die zwei verlorene Plätze beim Start resultierten. Wie gut das war, zeigte sich schon in der ersten Runde, wo sich drei Kontrahenten unmittelbar vor Frank im Anfang vom Boot beharkten. Platz drei war das Ergebnis. Durch einen Fahrfehler nach Start-Ziel ein paar Runden später konnte Werner Sperl wieder vorbeiziehen, aber der Abstad zu ihm wuchs nie über 3 Sekunden. Durch die reifenschonende Fahrweise von Frank wurde der einzige Pitstop erst durch den Tankrhytmus weit hinter der Rennhälfte erwartet. Leider kam es nicht so weit. In Runde 23 drehte sich Werner Sperl im Boot, wobei er von links nach rechts über die Strecke schleuderte. Frank konnte sich nur durch einen Bremsdreher der Kollision entziehen, was aber einen Einschlag mit der Front in die Leitplanke endete. Die Auslaufzonen in Watkins Glen sind mehr als dürftig! Resultierend von diesem Schaden kam dann das entgültige Aus zwei Kurven später, das Fahrzeug war dann entgültig nicht mehr fahrbar. Eigentlich schade, war doch die Zielankunft das Ziel des Rennens. Der Rennspeed war gut, das beweisen die Rundenzeiten, sowohl schnellste Runde als auch Beständigkeit. RE: Pressekonferenz und Fahrerinterviews - Watkins Glen 200 - Uli Pilz-Volmerding - 13.02.2006 16:18 PM Und hier noch ein Gespräch mit dem Drittplazierten des Rennens, Uli Pilz-Volmerding: Herr Pilz-Volmerding, mit diesem Resultat könne Sie doch hoch zufrieden sein, oder? Das Einzige, mit dem ich zufrieden sein kann an diesem Tag. Den Platz verdanke ich ja nur den Ausfällen der Konkurrenz. Aber ansonsten war es ein äußerst frustrierendes Rennen. Weshalb konnten Sie denn dem Tempo von Sperl und Müller nicht folgen? Eine Folge des Unfalls in der ersten Runde. Der Start war fast perfekt, ich konnte Müller überholen und Sperl hinter mir halten. Aber Röß fädelte sich genau vor mir nach Turn 1 wieder ein. In der Loop bekam er dann Probleme, zog aber wieder auf die Ideallinie. Vermutlich lag sein Sauber beim Anbremsen noch nicht ruhig genug, jedenfalls drehte er sich nach innen an die Bande. Ich versuchte noch, außen vorbeizukommen, da kam Sperl von hinten, und das Sauber-Sandwich schleuderte mein Fahrzeug durch die Luft und an die Bande. Ein Wunder, dass mein Sauber-Porsche noch lief, aber das Heck hatte einiges abbekommen, und mir fehlten ab da ca 20 km/h Topspeed und die entsprechende Beschleunigung. Man sah noch weitere kleinere Unfälle im Verlaufe des Rennens, ganz ungewohnt. Ich konnte ein halbwegs brauchbares Tempo fahren, sah vor mit Müller und hinter mir Röß ausscheiden, und Sperl bekam auch Probleme. Schade, das Teamergebnis mit 3 und 4 wäre ja prima gewesen. Aber als ich hinter Sperl war, versagte mein dritter Gang. Durch den fehlenden Vortrieb habe ich etwas die Balance verloren und leicht die Leitplanke berührt. Ein kleiner Dreher ausgangs Turn 1 war auch noch auf die Schaltprobleme zurückzuführen. Aber als ich Sperls havariertes Fahrzeug in den Esses passieren wollte, bin ich auf das Gras geraten und nochmal heftig eingeschlagen. Da war mein Auto völlig flügellahm, deshalb wollte ich Menzel in seinem Kampf um die Führung nicht behindern und bin von der Ideallinie vor der Zielkurve herunter. Leider hat Menzel sich zum Überrunden die gleiche Seite ausgesucht und mir zu einer weiteren Pirouette verholfen. Spätestens ab da wollte ich nur noch ins Ziel, egal wie. Das hört sich ja nicht sehr erfreut an. Gibt es irgendwelche Konsequenzen aus diesem verunglückten Rennen? (Grinst) Klar, Qualifikationsrunden üben, damit ich weiter vorne im Grid stehe! Nein, im Ernst, auf dem nächsten Kurs kann alles schon wieder ganz anders aussehen, uns wieviel Freude die Sportwagen Fahrern und Zuschauern machen können, haben Buthe und Menzel ja gezeigt. Von hier aus nochmal einen herzlichen Glückwunsch und ein dickes Kompliment an beide für diese Galavorstellung! Herr Pilz-Volmerding, wir danken für dieses Gespräch. RE: Pressekonferenz und Fahrerinterviews - Watkins Glen 200 - Wolfgang Buthe - 13.02.2006 20:00 PM New York Times 13.2.2006: dpa:Wie die New York Times in ihrem Sportteil heute berichtet, soll es im Team "DucDaimler" Veränderungen geben. Buthe , der den gestrigen Rennlauf von Watkins Glen für sich entscheiden konnte, wird zukünftig nicht mehr allein auf die Punktejagd gehen müssen. Als kleine Sensation wird in Sportkreisen die Verpflichtung von Uwe Herrling gesehen. Der bislang aus der Formel 1 Szenen gut bekannte Fahrer erhält einen Vertrag neben Buthe . Das Team setzt sich dabei ungewöhnlich zusammen. " Unser Hauptsponsor Ducati steht für keine Marke innerhalb des GTP Feldes. Herrling, der mit Jaguar in Verbindung steht, bringt unter der Schirmherrschaft des Hauptsponsors Ducati sein gesamtes Team ein , sodaß es zu einer Art Fusion innerhalb des Teams zwischen Mercedes und Jaguar kommt. Wir wollen jedoch ausschließlich die Marke Ducati in den Vordergrund stellen ", so ein Teamsprecher. Wie die New York Times weiter berichtet, wird das Team deshalb zukünftig "GTP-Ducati-Racing" heißen. Als reines Privatteam kann die neu gegründete Bremer-Bochumer Verbindung ohnehin nicht mit voller Werksunterstützung rechnen, sodaß die Zusammensetzung zweier Chassis-Motoren Kombination keinen wesentlichen Nachteil mit sich bringen dürfte . Unter Umständen, wollen gut unterrichtete Kreise wissen, könnte dies ein geschickter Schachzug sein, soweit auf bestimmten Strecken Vor-und Nachteile der Rennwagen vorteilhaft ausgeglichen werden. Das Team tritt demnach sehr selbstbewußt auf, was nach den jüngsten Ergebnissen sicher nicht ganz unbegründet ist. Herrling wird neben seiner aus der Formel 1 bekannten Konstanz und hohen Grundschnelligkeit, sicher auch recht bald in den Sportprototypen gute Resultate schreiben können. Sicher wird in den bald veröffentlichten Interviews aus der Pressekonferenz auch einiges von den Fahrern zur Teambildung zu hören sein ! Den Zuschauern kanns recht sein. Die Spannung in der Meisterschaft steigt. dpa RE: Pressekonferenz und Fahrerinterviews - Watkins Glen 200 - Canadien - 13.02.2006 22:54 PM Nun ein paar Worte vom Zweitplatzierten, Gernot Menzel. Zweiter Platz in einem Leihwagen, da können Sie doch eigentlich zufrieden sein? Ich weiß ja nicht, welches Rennen Sie gesehen haben, aber wir waren von den Zeiten her gleichauf mit dem Sieger, da kann der zweite Rang natürlich nicht zufrieden stellen. Ist sicherlich besser so, als mit dem angeschlagenen Jaguar unterwegs irgendwo auszufallen, keine Frage. Aber ärgerlich ist es auch von daher, dass wir im Training wieder einen deutlichen Vorteil gegenüber der Konkurrenz hatten, über eine Sekunde pro Runde. Den haben wir mit dem Toyota leider eingebüßt, trotzdem wäre der Sieg drin gewesen. Woran ist es gescheitert? O, da waren so einige Dinge. Zuerst muss ich selbstkritisch anmerken, dass ich in der ersten Rennhälfte nicht wirklich konzentriert war. Dazu beigetragen hat sicherlich ein Verbremser in der zweiten Runde bei der Einfahrt in den "Boot". Als ich auf die Bremse trat, passierte erst mal einen Moment lang gar nichts. Ich sah mich schon in den Reifenstapeln, als das Auto doch noch anfing zu verzögern. Ich konnte es gerade noch vor dem Grünstreifen herumreißen. Muss ein Elektronikfehler gewesen sein, wir checken das gerade. Ab da hatte ich Wolfgang direkt im Nacken. Es war deutlich zu hören, dass er an vielen Stellen eher beschleunigen konnte, wo ich noch warten musste, bis sich der Toyota ausgeschaukelt hatte. Sehr unangenehm. Dann, wiederum bei der Einfahrt in den "Boot", ein Funkspruch, jemand würde an die Box fahren. Ich beschleunigte in dem Moment auf die folgende kurze Gerade, da traf ich einen Buckel auf der Fahrbahn. Der Toyota fing sofort an zu bocken, und da ich kurz abgelenkt war, konnte ich nicht rechtzeitig darauf reagieren. So ging's geradewegs nach links in die Leitplanke. Zum Glück hat nur die Karosse was abbekommen, es fehlte minimal an Topspeed danach. Nach 15 Runden ließen die Reifen am Toyota stark nach. Es fuhr sich teilweise wie auf Schmierseife. Obwohl der zweite schon relativ lang ausgelegt war, fuhr ich die letzten beiden Kurven im dritten Gang, um überhaupt halbwegs rechtzeitig beschleunigen zu können. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis man sich irgendwo einen Ausrutscher leisten würde, ich hoffte nur, dass es mir nicht in den schnellen Esses passiert. So handelte ich mir noch zehn Sekunden Rückstand auf Wolfgang ein. Tja, es ist nach wie vor mit zu hohem Risiko verbunden, im Toyota über längere Zeit am Limit zu fahren. Später musste ich noch zweimal an einem Havarierten mit qualmendem Motor vorbei, was mir die ganze Scheibe verölt hat. Teilweise konnte ich danach meine Einlenkpunkte nicht mehr erkennen. (Schaltet den Projektor ein...) Wir haben hier ein Bild ihrer Onboard-Kamera vorbereitet, was Sie bei der Arbeit zeigt. Ihr Kommentar? Das dürfte die Ausfahrt aus dem "Boot" sein. Ich schätze, damit hatten alle Fahrer so ihre Probleme, im Toyota musste man nur aufpassen, dass man keinen Buckel ungünstig traf, sonst machte sich sofort das Heck selbstständig. Dann hieß es schnell reagieren, so wie in diesem Fall. Mit alten Reifen musste man auf so was ständig vorbereitet sein. Eine Frage zum Start, da schien es sehr eng zuzugehen... Ja, hat mich auch gewundert. Jemand muss dem Wolfgang die falsche Position zugewiesen haben, jedenfalls wollte er mich meine auf der Außenseite nicht einnehmen lassen. Schließlich soll doch der Start in Zweierreihe erfolgen. Da blieb mir nichts anderes übrig, als ihn auf der Innenseite zu überholen. (grinst) Aber dieser Positionswechsel hatte ja nicht lange Bestand, wie wir schon wissen... (grimmiger Blick) Müssen Sie nicht noch dringend irgendwo hin, Ihren Bericht abgeben oder so?! Erst, wenn Sie mir von ihrem Boxenstopp erzählt haben. Na gut, ausnahmsweise. Zur Rennmitte konnte ich zwar etwas Zeit auf Wolfgang gutmachen, aber das Auto lag so schlecht, dass wir uns entschlossen, den Stopp vorzuziehen. Die Mechaniker haben noch versucht, die Schäden auf der linken Seite zu beheben. Im Nachhinein mussten wir feststellen, dass die dadurch verloren gegangenen zwölf Sekunden uns den Sieg gekostet haben, denn die Rundenzeiten wurden vorher davon kaum beeinträchtigt und Wolfgang kam nach seinem Stopp ca. acht Sekunden vor mir aus der Box. Wie liefen die Überrundungen? Durchwachsen. Einmal habe ich Gerold eine mitgegeben. Ich sah ihn vor mir nach links von der Strecke abkommen und war dadurch so abgelenkt, dass ich selbst fast an derselben Stelle abgeflogen wäre. Jedenfalls war ich dann auch ganz links halb auf dem Rasen, als er wieder auf die Strecke zurückkam. Ich versuchte noch nach rechts zu ziehen, habe ihn dabei aber wohl leicht gestreift. Ein Sorry dafür in seine Richtung. Später hatte ich noch ein Missverständnis mit Uli Volmerding. Vor der letzten Kurve versuchte ich rechts vorbeizugehen, er wollte links die Ideallinie frei machen und fuhr mir in die Spur. Zum Ausweichen war keine Zeit mehr, ich also voll in die Eisen. Auch wenn die Aufprallgeschwindigkeit nicht mehr hoch war, es reichte noch, um ihm einen ordentlichen Schubs zu geben, so dass er über den Rasen rechts gegen die Leitplanke rutschte und von dort noch mal auf die linke Seite der Strecke geschleudert wurde. War echt eine dumme Sache. An meinem Auto gab's komischerweise kaum bis gar keine Schäden. Deshalb erinnere ich immer gern an Ricardo Zonta in Spa: Linie halten und den Schnelleren sich eine Seite aussuchen lassen. Dann fährt Schumi links und Häkki rechts vorbei und alles ist gut (für die Schumi-Fans weniger...). Kommen wir mal nach Watkins Glen zurück. Gegen Ende wurde es dann doch noch einmal spannend an der Spitze. Ja, auf frischen Reifen hatte ich schon einige Sekunden rausgeholt. Leider hat es, wie schon erwähnt, nach Wolfgangs Boxenstopp nicht für den Platz an der Sonne gereicht, aber ich konnte weiter aufschließen. Bis auf anderthalb Sekunden kam ich noch heran, dann merkte ich, wie meine Reifen schnell abbauten, und ein paar kleinere Fehler warfen mich wieder zurück. Wolfgang fuhr da allerdings auch nicht mehr konstant schnell und von den Rundenzeiten her nahmen wir uns nicht viel, deshalb ist es auch etwas ärgerlich, dass es am Ende "nur" der zweite Platz geworden ist. Aber Sie beide haben den Zuschauern eine tolle Show geboten! Das möchte ich doch hoffen! Beim nächsten Rennen gibt's mehr davon... Das wiederum hoffen wir. Vielen Dank! Can RE: Pressekonferenz und Fahrerinterviews - Watkins Glen 200 - Wolfgang Buthe - 14.02.2006 14:09 PM H. Buthe , zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu Ihrem ersten Sieg in der GTP Meisterschaft ! Danke , ich freue mich sehr über den lang ersehnten Laufsieg. Das es gerade in Watkins Glen Boot passiert ist freut mich besinders. Hätte nicht unbedingt damit gerechnet, denn die Strecke verlangt auf einer solchen Distanz viel vom Fahrer. Nach dem Rennen wollte ich unters Sauerstoffzelt (grinzt). Menzel hat ihnen das Leben nicht leicht gemacht ? Das war zu erwarten. Seine Performance ist bekannt, aber mittlerweile komme ich immer besser mit den Sportprototypen klar. Es gibt aber noch einige taktische Vorteile , die Gernot mir gegenüber hat. Man konnte es am Start sehen, als ich befürchtete das Pacecar vor Freigabe des Rennens zu überholen. Mir sind die Regelungen der Fia rätselhaft. Normalerweise sollte man auf der Pole in der Lage sein seine Position zu halten, aber die Furcht vor einem Regelverstoß hat mich sehr gehemmt. Es hat aber nicht lange gedauert, bis sie wieder in Führung gingen. Wie kam es dazu ? Kann ich nicht genau erklären. Gernot war nicht sehr schnell unterwegs. An sein Heck aufzuschließen war innerhalb einiger noch vorsichtiger Runden möglich. Der Überholvorgang hat mich zu dem frühen Zeitpunkt überrascht, aber danach konnte ich bald einen ordentlichen Rhytmus finden und sogar Vorsprung herausarbeiten. Hab mich im weiteren Verlauf nicht unbedingt besonders bemüht, sondern war eigentlich nur darauf aus zu Gernot nichts zu verlieren, um mit einem sehr späten Tankstop das Rennen zu entscheiden, indem ich mit meinem phantastischen Setup , großes Lob ans Team, selbst nach 10 schnellen Runden keinerlei Temperaturprobleme mit den Reifen bekam. Ich wollte pushen , wenn Gernot seinen Tankstop macht und den nötigen Vorsprung herausfahren. Da war die Führung sogar äusserst komfortabel. Allerdings war zu beobachten, daß Sie während der Tankphase von Menzel die meiste Zeit verloren haben ? Ja , da wurde es eng mit meiner Strategie. Meine Konzentration war völlig am Ende . Ich war für einige Runden nicht in der Lage den Rennverlauf , Reifenzustand oder den verbleibenden Sprit einzuschätzen. Der Funkverkehr zur Crew war schon einige Runden unterbrochen, sodaß ich selbst alles kontrollieren mußte. Hab da ca. 15 Sekunden verloren, denn nach Gernot Stop war ich 58 voraus und hab dann selbst getankt , als ich nur noch ca 44 Sek Vorsprung hatte. Der Speed war einfach weg und ich war heilfrohüber die kurze Standzeit an der Box. Erst nachdem ich nach den ersten Runden des 2. Stints erkannte, daß Gernot immer noch einen kleinen Rückstand von 8 Sekunden hatte, löste sich meine Verkrampfung und ich konnte wieder kontern. Die Überrundungen waren alle perfekt, bis auf eine , die zu diesem Zeitpunkt passierte. Das und der einzige Fahrfehler im Bootausgang, als sich der C9 einmal quergestellt hat , kosteten ca 4 Sekunden. Allerdings konnte ich jetzt wieder sehr gute Zeiten fahren und den Abstand zu Gernot durch ein oder zwei schnelle Runden wieder ausbauen, wenn er noch näher kam. Wie haben Sie sich denn nun gefühlt als abzusehen war , daß Sie gewinnen können ? Erst der tatsächliche Zieleinlauf war wie eine Befreiung. Die letzten acht Runden waren eine Qual. Unglaublich was die Konzentration über 59 in dem Tempo an Kraft gekostet hat. Mein Puls muß bei über 170 gewesen sein. Ein kleiner Fehler in den schnellen Esses und alles wäre vorbei gewesen. Oder im Bootausgang ; 59 mal Eiertanz über die Buckelpiste und das mit über 700 PS. Die Punkte von Glen sind wirklich hart erarbeitet worden, und deshalb habe ich sicher auch noch das Quäntchen Glück gehabt, das immer dazugehört ! Was sagen Sie zum neu gebildeten "GTP-Ducati-Racing" Team ? Tolle Sache jetzt auch noch rechtzeitig in der Mannschaftswertung mitzumachen ! Uwe ist mir aus der gemeinsamen Zeit in der Formel 1 gut bekannt. Ich schätze seine Zuverlässigkeit und Entwicklungsmöglichkeiten in den Prototypen hoch ein . Er kann sich mit seinem Jaguar durchaus Zeit lassen mit Topergebnissen, hauptsache er kommt zunächst in die Punkte. wir fahren eine Endurance Meisterschaft. Die wird nicht auf den ersten Metern entschieden. Das Ducati Team setzt sich damit zusätzlich in einem spannenden Wettbewerb gut in Szene ?! Natürlich will der Sponsor nicht nur auf mich setzen. Nur mit guten Ergebnissen am Ende der Saison können wir als Privatteam die Unterstützung rechtfertigen. Die Konkurrenz ist extrem stark und deshalb brauchen wir maximale Unterstützung. Alle Teams und Fahrer werden zunehmend erfahrener, einfach wird es ganz und gar nicht ! Danke Herr Buthe, dann freuen wir uns auf eine spannende Saison ! |